Nach
sind die Namen der Planeten Merkur und Mars sowie von Jupiter und Saturn in der spätbabylonischen Zeit vertauscht worden; es soll gewesen sein die Bezeichnungumun . pa . ud . du | früher | für | Merkur, | später | für | Jupiter, |
gud . ud | „ | „ | Jupiter, | „ | „ | Merkur, |
sag . uš (kaimanu) | früher | für | Mars, | später | für | Saturn, |
zal . bat . a . nu | „ | „ | Saturn, | „ | „ | Mars. |
Diese Hypothese ist von
(Sternkunde u. Sterndienst in Babel, 1. Bd., S. 215—225) widerlegt worden.Aus babylonischen Tafeln, welche schätzungsweise dem 8. oder 7. Jahrh. v. Chr., jedenfalls aber der Zeit vor der Zerstörung Ninives angehören, und welche beobachtete und berechnete Zeiten des Sichtbarwerdens und Verschwindens der Venus für eine Reihe von Jahren enthalten, hat I primordî dell' astron. presso i Babilonesi und I progressi dell' astron. presso i. Babil. (Scientia, Rivista di scienza, Bologna, vol. III 1908 no. 6 u. vol. IV 1908 no. 7).
(Venusbeobachtungen u. Berechnungen der Babylonier. Vorträge u. Abhandlungen, herausgegeben von der Zeitschrift , Heft 16, Treptow 1906) den Betrag von 584,021 Tagen für den synodischen Venusumlauf ermittelt. Da dieser Wert dem wirklichen sehr nahe kommt, so würde für den Lunisolar-Kalender, welcher den babylonischen Zeitangaben notwendig zugrunde liegt, sich die Folgerung ergeben, daß die babylonischen Astronomen des 7. oder 8. Jahrh. v. Chr. schon die Länge des mittleren synodischen Mondmonats ziemlich genau gekannt haben müssen, oder in ihrer Zeitrechnung hätten anwenden können. — Über die Entwicklung der babylonischen Astronomie s. auch die beiden Aufsätze von :Zeile 9 v. o. Über die Bedeutung gewisser babylonischer, auf sexagesimaler Grundlage entwickelter Zahlen als Zeitmaße s. die Vermutungen von The Babylonian Expedition of the University of Pennsylvania, Ser. A vol. XX part 1. Philadelphia 1906, S. 11—34.
,Nach
(Sternkunde u. Sterndienst in Babel, 1. Bd., S. 62) bestand zur Zeit des vermutlich ein 8jähriger Schaltzyklus, in der früheren Zeit ein (allerdings noch bezweifelbarer) Zyklus von 27 Jahren (a. a. O. 47) [s. die nächste Note].Zeile 12 v. o. Zu den dort angezeigten babylonischen Schaltjahren aus der Zeit der Seleukidenära kommen nach den neuen (zurzeit noch nicht sämtlich veröffentlichten) Ergebnissen von
Ginzel, Chronologie II. 32
(Sternkunde u. Sterndienst in Babel, 1. Bd., S. 209—214) noch die folgenden, entweder inschriftlich direkt, oder sonst als sicher nachgewiesenen Schaltjahre:
Schaltjahre der Seleuk.-Ära (1 = 311 v. Chr.) | |||||
---|---|---|---|---|---|
1 | 31 | 80 | 129 | 191 | 224 |
4 | 34 | 88 | *132 | 194 | *227 |
7 | 39 | 91 | 161 | 197 | 229 |
9 | 45 | *94 | *170 | 199 | 232 |
12 | 50 | 99 | 172 | 202 | 235 |
15 | *56 | 110 | 175 | 205 | 237 |
18 | 58 | *113 | 178 | 213 | 240 |
20 | 64 | 115 | 180 | 216 | *246 |
23 | 72 | 123 | 183 | 218 | 248 |
26 | *75 | 126 | 186 | 221 | 251 |
254 |
Der Schaltmonat ist bei den mit * bezeichneten Jahren der Ululu II, bei den übrigen Jahren der Addaru II. Von den folgenden Jahren der Seleuk.-Ära (welche ebenfalls Schaltjahre waren) ist der Schaltmonat noch nicht bekannt, jedoch war es vermutlich der Addaru II:
85 | 134 |
118 | 243 |
121 | 262 |
Von den oben genannten Jahren ist eine größere Zahl als gewesene Schaltjahre zweimal nachweisbar, einige können auch dreimal belegt werden. S. 284—285): s Anniversary, volume 1909
zieht aus der Gesamtheit der ermittelten Schaltjahre den Schluß, daß in der Zeit der Seleuk.-Ära ein 19jähriger Zyklus mit 7 eingelegten Schaltjahren gebraucht worden ist, in welchem jedes 1., 4., 7., 10., 12., 15. und 18. Jahr ein Schaltjahr war, und zwar schob man in den ersten 6 dieser Schaltjahre einen Addaru II, im letzten Schaltjahre einen Ululu II als Schaltmonat ein. Dieser 19jährige Schaltzyklus scheint 381 v. Chr. in Gebrauch gekommen zu sein. Vorher und zwar etwa von 534 v. Chr. gebrauchte man eine Oktaeteris, in welcher das 2., 5., 8. Jahr ein Schaltjahr war. In der altbabylonischen Zeit, vor dem 6. Jahrh. v. Chr. gab es überhaupt noch keinen festen Schaltzyklus, sondern die Schaltung geschah sehr wahrscheinlich nach Bedarf ( a. a. O. II, 1. Teil, 1909, S. 191). Zu den in unserem Buche (I S. 133) inschriftlich nachgewiesenen Schaltjahren des 6. und 5. Jahrh. v. Chr. kommen jetzt noch folgende hinzu (s. ; a. a. O. II 1, 1909, S. XII und , Zum babyl. Kalender,563 | v. Chr. | 455 | v. Chr. | } | Das Jahr * mit einem Ululu II |
503 | „ | 433 | „ | ||
498 | „ | *425 | „ | ||
490 | „ | 419 | „ | ||
414 | „ |
Die Bedeutung einiger altbabylonischen Monatsnamen aus der Zeit Sargons und Dungis (s. I S. 114. 115) hat
(a. a. O. II 1 S. 176—182) erklärt: