Für die Bestimmung des Anfangsdatums des 19jährigen S. 389 Anm. 3) Stelle XII 36 in Betracht, nach welcher dieser Anfang in das Jahr des attischen Archon fiel. Das Jahr dieses Archon, Ol. 86, 4, reichte vom Sommer 433 bis zum Sommer 432 v. Chr. Noch in diesem Jahre — so wird gewöhnlich die -Stelle verstanden — ließ seinen neuen Kalender anfangen, und zwar mit dem 13. Skirophorion, dem letzten Monate des Jahres des . Der Epochetag des Zyklus, d. i. der 1. Hekatombaion konnte, nach dem, was über den attischen Jahresanfang notiert wurde (s. oben S. 380 f.), nur der Tag jener Numenie sein, welche nach dem Sommerwendetage statthatte. Diese Numenie fällt also schon in das nächste Jahr 432—431 v. Chr. = Ol. 87, 1. Wie man aus Tafel V dieses Bandes ersieht, findet 432 v. Chr. das Sommersolstiz am 28. Juni statt (die Angabe der Tageszeit folgt weiter unten), und nach der Neumondstafel III des I. Bandes (S. 552) ist der diesem Datum zunächstfolgende Neumond Juli 15, 24, d. h. am 15. Juli nachmittag 5h 46m m. Greenw. Zeit oder 7h 21m m. Athener Zeit. Da der griechische Monat nicht mit dem Tage dieser Konjunktion anfängt, sondern erst mit dem Abend des Neulichtes, so ist die Frage, wann die Mondsichel nach der Konjunktion wieder dem Auge sichtbar sein konnte. Für die Zwischenzeit Konjunktion – erste Sichel habe ich im I. Bande (S. 93) als Durchschnittszahl 1 1⁄2 Tage festgestellt, aber auch darauf hingewiesen, daß sich ein zuverlässigerer Schluß aus der Untergangszeit des Mondes und der Dauer der astronomischen Dämmerung
schen Zyklus kommt allein die schon erwähnte (ziehen läßt. Für den vorliegenden Fall gibt mir die Rechnung1 als Zeit des Athener Mondunterganges an dem der Konjunktion folgenden Tage, den 16. Juli, 8h 20m m. Zt. abends. Die Sonne ging um 7h 17m unter (mit Rücksicht auf Refraktion um 7h 20m); die Dämmerungstafel am Anfang des vorliegenden Kapitels (S. 302) gibt für Athen und den 16. Juli die Dauer der Dämmerung 2h 42m; dieser Betrag, mit der Zeit des Sonnenuntergangs verbunden, zeigt, daß das Ende der Dämmerung, d. h. das Hervortreten der helleren Sterne, um 9h abends zu erwarten war. Während also am 15. Juli die Konjunktionszeit des Neumondes nahe mit dem Sonnenuntergänge zusammenfiel2, stand die Sichel am nächsten Tage abends bei ihrem Untergange (8h 20m) in der tiefen Dämmerung. Die Möglichkeit, daß die feine Sichel trotz des geringen Erleuchtungswinkels von guten Augen schon am späten Abend des 16. Juli wahrgenommen werden konnte, ist daher vorhanden. Man kann somit den 1. Hekatombaion Ol. 87, 1 auf den mit dem Abend des 16. jul. Juli 432 beginnenden griechischen Tag setzen. Wollte man erst den nächsten Tag, den 17. als Beginn ansehen, so würde das Intervall zwischen dem Datum der Konjunktion und dem Neulicht zu groß (fast 50 Stunden) und unwahrscheinlich werden. , , , , und haben deshalb den Abend des 16. Juli 432 als Epoche des schen Zyklus angenommen. — fängt den Zyklus einen Tag früher, am 15. Juli an, und , und sind ihm hierin gefolgt. Letztere nehmen an, daß die Konjunktion vor den Sonnenuntergang am Abend des 15. Juli fiel.
1) Zugrunde gelegt sind die Tafeln von
(Abgekürzte Taf. d. Mondes, Veröff. d. K. Astron. Rechen-Instit. Berlin, XXVII, 1905). Bei dem gegenwärtig noch nicht völlig einwandfreien Zustande unserer Mondtheorie läßt sich für so entlegene Jahrhunderte die Richtigkeit des Resultates nicht ganz verbürgen. Dasselbe gilt von der berechneten Konjunktionszeit des Mondes. Jedoch ist zu erinnern, daß in Beziehung auf die Konjunktionszeit die von früheren Autoren angegebenen Werte ( 7h 15m, 6h 40m, 6h 38m, 6h 27m) weniger verläßlich sind, da sie auf jetzt schon veralteten Mondtafeln beruhen. Bei Anwendung der modernen Tafeln kann die Abweichung des Resultates von der tatsächlichen Konjunktionszeit etwa plus oder minus eine halbe Stunde betragen. Der Fehler in der obigen Konjunktionszeit Juli 15, 7h 21m Ath. Zt. (berechnet mit Hilfe von Schrams Mondphasentafeln) ist also jedenfalls kein bedeutender.2)
(Chronol. 236) hat dieses schon von (Hdb. I 328) gefundene Resultat bezweifelt, da er (mit den Tafeln von ) die Konjunktionszeit 6h 38m fand. Die genannten Tafeln sind aber ein älteres Hilfsmittel (von 1850). Er bemängelt auch die sche Angabe, daß die Sonne gerade im Untergange (7h 15m m. Zt.) gewesen, weil für den 15. Juli ein Kazamia-Kalender von 1865 n. Chr. (!!) nicht stimme. Die sche Untergangszeit der Sonne ist aber sicher auf 2 oder 3 Minuten richtig.In diesem Falle würde die Konjunktion noch dem vorhergehenden griechischen Tage, dem 14. angehören, welcher bis zum Abende des 15. julian. reichte; das Erscheinen der Sichel fiele in den nächsten Abend, welcher den Anfang des 15. Juli bildet. Da indessen das schon von
mittelst älterer Tafeln gewonnene Resultat 7h 15m m. Zt. als Konjunktionszeit durch mein Ergebnis aus Tafeln (7h 21m) bestätigt wird, und da, wie oben gezeigt wurde, die Möglichkeit des Erscheinens der Sichel in der Dämmerung des Abends am 16. Juli vorliegt, so wird man gut tun, bei dem 16. Juli 432 als Epochetag zu verbleiben1. — Zu wesentlich anderen Annahmen über den Epochetag ist gekommen. Er findet als Grenzen, zwischen welchen s 1. Hekatombaion liegen konnte (s. weiter unten) den Zeitraum vom 28. Juni bis 27. Juli2. Man habe im Altertum die lunarischen Tage nicht nach der mittleren Lage in den Monaten orientiert, sondern hierzu die extremen Stände, eine Frühgrenze oder Spätgrenze gewählt, so auch bei der Wahl des Anfangstages seines Zyklus. Der 15. Juli 432 sei hierzu nicht geeignet. Dagegen biete das vorhergehende Jahr 433 v. Chr. die Gelegenheit, Numenien innerhalb der oben genannten Grenzen anzusetzen, und zwar entweder den Neumond vom 26. Juni 9h 1m abends m. Zt. Athen oder 26. Juli 4h 42m morgens (s. Tafel III des I. Bandes). Da im ersten Falle das Neulicht auf den 27. Juni kommt und dies Datum schon vor der Frühgrenze (28. Juni) liegt, so sei nur das zweite Datum anzunehmen, nach welchem das Neulicht am 27. Juli habe eintreten können. Da indes die von ermittelten Zeitgrenzen Zweifeln unterliegen, so wird auch die daraus gefolgerte Epoche 27. Juli 433 bedenklich. — und lassen ebenfalls den metonischen 1. Hekatombaion in das Jahr 433 v. Chr. fallen: der erstere setzt die Epoche auf den Tag des zweiten der beiden erwähnten Neumonde, auf den 26. Juli 433; der andere bestimmt die Epoche durch den Neumond 27. Juni 433, welcher mit der von beobachteten Sonnenwende (s. unten) zusammenfiel. — endlich leugnet die Richtigkeit des überlieferten Datums der Sonnenwende, den 13. Skirophorion. Es müsse in der -Stelle heißen, habe seine 19jährige Periode mit dem Monat Skirophorion, „dem dreizehnten Monat des vorhergehenden Jahres“, begonnen. Der Tag 13 sei eine bisher falsche Annahme. Gemäß1) Hier muß, allerdings nur als chronologisches Kuriosum, die Meinung von
(Der attische Kalender 584 v. Chr. bis 312 n. Chr., Weimar 1861) erwähnt werden, daß der griechische Monat nicht mit dem Neulichte, sondern erst mit dem ersten Viertel anfing (bei welchem also die Mondsichel schon 5 oder 6 Tage lang sichtbar war!).2) Chronologie, S. 234.
dieser Konjektur, welche die wenigsten zugeben werden, setzt
die Epoche in das vorhergegangene Jahr, das des 433 v. Chr., und den Epochetag (nahe mit übereinstimmend) auf den 28. Juli.In Verbindung mit dem Epochetage steht das von S. 389) erwähnten Stelle, daß der 19 jährige Zyklus „vom 13. des attischen Monats Skirophorion (μηνὸς ἐν Ἀϑήναις Σϰιροφοριῶνος) an seinen Ausgang (τὴν ἀρχήν) nahm“. In dieser Nachricht, die allerdings an Klarheit viel zu wünschen übrig läßt, hat man das Datum des von festgestellten Sommersolstiz gesehen, welches er zur Grundlage seines Zyklus nötig hatte. Diese Ansicht wird unterstützt durch die (ebenfalls oben S. 389 schon erwähnten) Bemerkungen von und , nach welchen (als ursprünglich kommt der letztere in Betracht) unter dem Archon zu Athen „ein Heliotropion1 auf der Volksversammlungsstätte, an der Mauer der Pnyx“ errichtet, also dort die Sonnenwende beobachtet hat. Der hier angegebene Beobachtungsort ist um so wahrscheinlicher, als derselbe zur Beobachtung des Sommersolstiz besonders geeignet situiert war und von den Vorgängern s zu solchen Versuchen benützt worden ist (vgl. oben S. 375 Anm. 1). In anderer Form ist die Beobachtung und ihr Datum überliefert von 2: „Die von und beobachtete Sonnenwende findet sich verzeichnet unter dem attischen Archon Apseudes Phamenoth 21 ägyptisch, morgens“. Das zu dem ägyptischen Datum 21. Phamenoth gehörige Jahr Nabonassar ist nicht genannt3, wird aber ersetzt durch die Angabe „unter dem Archon “, und die Beobachtung gehört daher dem Jahre Ol. 86, 4 und zwar dem Ende des griechischen Jahres 433—32 an ( s Zweifel, ob Ol. 86, 4 oktaëterisch oder metonisch zu nehmen sei, ist überflüssig). Da der 1. Thoth 433 v. Chr. (des beweglichen ägyptischen Jahres) = 9. Dezember ist (s. Taf. V dieses Bandes) und vom 1. Thoth bis 21. Phamenoth zweihundert Tage verlaufen, so erhalten wir als Datum der Sonnenwende 21. Phamenoth = 27. Juni 432 v. Chr. Die Nachrechnung des Solstiz mit modernen Tafeln ( ) gibt 432 v. Chr. 28. Juni 2h 36m nach-
beobachtete Datum der Sommersonnenwende 432 v. Chr. sagt in der (s. oben1) Das ἡλιοτρόπιον war vermutlich so eingerichtet, daß man durch mehrere Tage hindurch bei der Kulmination der Sonne die Schattenlängen einer senkrecht stehenden Säule oder eines Stiftes maß und daraus den Tag des Solstiz ermittelte (s. , Der Astron. Meton u. sein Zyklus, S. 24).
2) Almag. III 2 [Heiberg 1205]: Ἐϰείνε μὲν γὰρ [ἡ ὑπὸ τῶν περὶ Μέτωνά τε ϰαὶ Εὐϰτήμονα τετηρημένη ϑερινὴ τροπὴ] ἀναγράφεται γεγενημένε ἐπὶ Ἀψεύδους ἄρχοντος Ἀϑήνησι, ϰατ᾽ Αἰγυπτίους Φαμενὼϑ ϰα´ πρωΐας.
3) 316 Nabonassar.
mitt. Athen1. Die Differenz zwischen Beobachtung und Rechnung ist also, ob man nun unter πρωΐα (morgens oder vormittags) die Zeit der Beobachtung oder bloß den Tagesanfang mit dem Morgen ( ) versteht, in Anbetracht der Schwierigkeit solcher Beobachtungen für die Alten recht gering. — Die Sonnenwendebeobachtung vom 13. Skirophorion unter muß übrigens unter den griechischen Gelehrten der späteren Zeit noch großes Ansehen gehabt haben, da sich dasselbe Datum auf einem dem 2. Jahrh. v. Chr. angehörenden Parapegmafragment aus Milet vorfindet (s. § 213). An das Datum 13. Skirophorion knüpfen sich wichtige Folgerungen. in der erwähnten Stelle XII 36 berichtet, daß seinen Zyklus unter (Ol. 86, 4) der Öffentlichkeit übergeben ( ) und den Zyklus mit dem 13. Skirophorion angefangen habe. und verstanden diese Worte so, daß der Anfangstag des Zyklus, der 1. Hekatombaion = 13. Skirophorion der damaligen bürgerlichen (oktaëterischen) Zeitrechnung gewesen, d. h. daß der bürgerliche Kalender damals um 17 oder 18 Tage vom Mondlauf abgewichen sei. Diese Unmöglichkeit schließt sich von selbst aus, und , , und deuten daher jene Stelle so, daß am 13. Skirophorion oder, wie wir oben gesehen, an dem mit ihm zu gleichenden 27. Juni nicht der Zyklus, sondern nur s Parapegma (Kalender) angefangen hat. Daß mit seiner Angabe selbst den Anfang des Parapegmas meint, geht daraus hervor, daß er gleichzeitig die Episemasien erwähnt, nämlich die Angaben über die Auf- und Untergänge der Gestirne, die Tag- und Nachtgleichen und voraussichtlichen Witterungserscheinungen, welche Notizen neben den Daten des Mondzyklus in die Parapegmen eingetragen wurden2. Ist nun die Gleichung 13. Skirophorion Ol. 86, 4 = 26/27. Juni 432 v. Chr. richtig, so kommt der letzte Tag des Skirophorion, wenn man diesen Monat 29tägig rechnet, auf den 13. Juli (12/13 von Abend zu Abend gezählt) und der 1. Hekatombaion wird der 13. Juli (wenn man dem Skirophorion 30 Tage gibt, der 14. Juli)3. Da aber (s. oben) der 1. Hekatombaion des schen Zyklus der 16. Juli war, so ergibt sich eine Differenz von 3 Tagen für den damaligen attischen Kalender.
' Zusätze1)
(I 326) gibt an 28. Juli 4h nachm. Athen, (Sonnenkreise d. Alten, S. 44) findet mittels der Tafeln von 28. Juni 11h 27m vormittag Athen. Zeit.2) Theon. ad Arat. Diosem. 20 f. — Episemasien sind uns in den Parapegmen von
, und erhalten. s Parapegma geht, wie das der andern, vom Sommersolstiz aus.3) Die meisten Chronologen geben dem Skirophorion 29 Tage;
(Mondzykl. I 21) hat nur die Möglichkeit von 30 Tagen angedeutet, ohne darauf Gewicht zu legen.Gegen die Voraussetzung, daß das Datum 13. Skirophorion im Sinne der damaligen oktaëterischen Zeitrechnung zu verstehen ist, hat
Einwände erhoben. Anfänglich glaubte er, daß das Datum nur ein aus der kallippischen Periode (seines Entwurfs) zurückberechnetes „reduziertes“ sei. Zuletzt1 erklärte er den 13. Skirophorion für ein „metonisches“ Datum. Der Kalenderstein, auf welchem sein Parapegma veröffentlichte, habe vermutlich den 13. Skirophorion als Anfangsdatum enthalten, und habe aus einem der in griechischen Städten aufgestellten ischen Parapegmen seine Notiz entnommen. Bei Annahme dieser Darstellung würde statt der oktaëterischen Gleichung 13. Skirophorion = 26. oder 27. Juni vielmehr 13. Skirophorion = 28. Juni gesetzt werden müssen, und die von , , , und akzeptierte Differenz des attischen Kalenders gegen den Mond von 2 bis 3 Tagen würde verschwinden. Allein abgesehen davon, daß es schon fraglich ist, ob seine Nachricht aus einem Parapegma selbst schöpfte, hätte doch sein überliefertes Datum 13. Skirophorion irgend eine Beifügung erhalten müssen, wenn es nicht im Sinne der allein seinen Lesern verständlichen bürgerlichen (oktaëterischen) Rechnung zu verstehen gewesen wäre. Da aber nur den „Monat Skirophorion der Athener“ nennt (ebenso ) und zum Datum keine weitere Erklärung macht, so kann man die Angabe füglich nicht anders verstehen als nach dem Kalender der attischen Oktaëteris. — Von , und sind auch Bedenken dagegen geltend gemacht worden, daß seinen Zyklus schon im Jahre des Apseudes Ol. 86, 4 veröffentlicht haben könne. Sie nehmen an, daß erst in diesem Jahre den Tag des Sommersolstiz 13. Skirophorion bestimmte; die 18 Tage von da bis zum 1. Hekatombaion reichten nicht hin, um das Parapegma ausarbeiten, auf den Stein übertragen und die behördliche Bewilligung zur Aufstellung einholen zu können. Allein es ist wohl keine Frage, daß , wenn er eine so einschneidende Kalenderreform durchführen wollte, sich nicht erst im Jahre Ol. 86, 4 dazu vorbereitete. Vielmehr ist wahrscheinlich, wie richtig bemerkt, daß nicht nur das Parapegma schon einige Jahre vorher ausgearbeitet war, sondern daß auch aus früheren Beobachtungen des Tages der Sommerwende bereits hinreichend sicher war, daß er ihn rechnerisch voraus angeben konnte. Der Umstand, daß das Datum des Solstiz sich für eine Reihe von Jahren hindurch scheinbar nicht änderte für Beobachtungen von der Qualität, wie sie mit primitiven Instrumenten erreichbar war, ermög-1) Chronologie, S. 267 f., 362—365.
lichte auch die Vorausangabe.
s Nachricht braucht darum nicht bezweifelt zu werden.ϰ am rechten Knie, Sirius wäre die letzte Erscheinung. Nach fallen diese Frühaufgänge auf Krebs 9 (= 4. Juli), Krebs 19 (= 14. Juli) und Krebs 28 (= 23. Juli). Der Anfang des Parapegma läge danach 7 Tage vor dem Aufgang des Oriongürtels oder 19 Tage vor dem 1. Hekatombaion des 1. Zyklusjahres. Das, was man aus für die Bestimmung des Parapegma-Anfangs verwenden kann, stimmt nur ungefähr. Es soll hier gleich erwähnt werden, daß die verschiedenen Kalender ( etc.) den Aufgang des sehr ausgedehnten Sternbildes Orion etwas vollständiger beschreiben: Zwillinge 24 (= 17. Juni) Frühaufgang der Schulter des Orion (d. h. α Orionis) nach ; Krebs 11 (= 6. Juli) vollständiger Aufgang des Orion nach (Krebs 13 nach ); Aufgang des Fußes im Orion nach (Hellespont) Epiphi 18 (= 12. Juli). Unsere Tafel I c gibt den heliakischen Aufgang für das Jahr 432 v. Chr. und die Breite von Athen des Sterns α Orionis = 29. Juni und des Sirius = 28. Juli; für den Gürtel des Orion (ε Orionis) finde ich 8. Juli und für den Fuß (β Orionis) den 6. Juli2. Danach ging die Schulter des Orion so-
hat darauf aufmerksam gemacht, daß der vorbezeichnete Anfang des schen Parapegmas mit der Sonnenwende (27. Juni) durch eine Schriftstelle aus ' Diosemeia (etwa 160 Jahre nach ) bestätigt werde. Es heißt dort: „Jetzt schon werden bekannt (durch die Parapegmen) die neunzehn Kreise der Sonne und die Himmelserscheinungen, welche die Nacht kreisen läßt vom Gürtel des Orion bis zu seinem letzten Stern und seinem Hunde (Sirius), und die Sterne, welche den Menschen im Dienste Poseidons oder des Zeus Treffendes (der Witterung) anzeigen1.“ Aus dieser Beschreibung gehe hervor, daß s Parapegma einige Wochen vor dem ersten Zyklusjahre anfing, nämlich mit dem Tage der Sonnenwende, und einige Tage über den Anfang des 1. Jahres hinausreichte. Heliakische Aufgänge der genannten Sterne vorausgesetzt, wäre die erste Erscheinung der Frühaufgang des Gürtels des Orion gewesen, der als „letzter Stern des Orion“ bezeichnete sei der Stern1) 20 f.: Τὰ γὰρ συναείδεται ἤδη ἐννεαϰαίδεϰα ϰύϰλα φαεινοῦ ἠελίοιο, ὅσσα τ᾽ ἀπὸ ζώνης εἰς ἔσχατον Ὠρίωνα νὺξ ἐπιδινεῖται Κύνα τε ϑρασὺν Ὠρίωνος, οἵ τε ...... ἀστέρες ἀνϑρώποισι τετυγμένα σημαίνουσι ... Vgl. auch Schol. Arat. (117 ed. ): Ἀρχὴ δὲ τοῦ ἐνιαυτοῦ ἐστιν ἡ τῆς ζώνης τοῦ Ὠρίωνος ἐπιτολή, τέλος δὲ τῶν ποδῶν αὐτοῦ ἡ ἐπιτολὴ ϰαὶ τοῦ Κυνός.
2) Die Position des Sterns ε Orionis für 432 v. Chr. ist Rect. 53° 49,1′, Decl. − 6° 4,2′, jene des Sterns β Orionis Rect. 49° 59,2′, Decl. − 14° 4,2′; für ersteren erfolgt (bei einem Sehungsbogen von 14° für Sterne 2. Größe) der heliak. Aufgang bei der Sonnenlänge von 99,88°; der Aufgang des andern (Sehungsbogen 11° für Sterne 1. Größe) bei der Sonnenlänge 97,66°.
gleich nach dem Sommersolstiz heliakisch auf, und der Aufgang des ganzen Sternbildes konnte vor dem 1. Hekatombaion (16. Juli) beendet sein. Das Wiedererscheinen des Orion lag also zwischen dem Solstiz und dem Epochetag, und
konnte sagen, daß der Aufgang des Orion (nicht bloß des Gürtels, sondern des ganzen Sternbildes) den Anfang des 19jährigen Kreises bezeichne, daß hierauf das Erscheinen des Sirius erfolge, sowie der anderen Sterne während des Jahres usw.Die Worte des Sed primaeva Meton exordia sumpsit ab anno, torreret rutilo Phoebus cum sidere Cancrum, cingula cum veheret pelagus procul Orionis, et cum caeruleo flagraret Sirius astro. Diese nicht ganz verständliche Stelle ist verschieden erklärt worden1, bedeutet aber wahrscheinlich nicht viel mehr, als daß „ seinen ersten Ausgang (d. h. des Parapegmas) von der heißen Zeit (ab aestu statt ab anno)2 nahm, da Phoebus im Zeichen des Krebses stand usw.“ Bestimmtere Grenzen für s 1. Hekatombaion glaubte aus anderen Schriftstellen ermitteln zu können. Aus , Leges 767 (s. diese bereits zitierte Stelle S. 381 Anm. 1) schloß er, daß die früheste Lage des 1. Hekatombaion das Ende Juni sein konnte, d. h. der 28. Juni ( rechnet den 13. Skirophorion = 28. Juni, s. oben S. 396). Der 27. Juli sei die Spätgrenze, so daß also die zwischen den 28. Juni bis 27. Juli (schon von proponiert) fallenden Neumond- resp. Neulichttage zum 1. Hekatombaion (Neujahrstage) werden konnten. Die von ihm zur Unterstützung herangezogenen Schriftstellen und der dem 1. Jahrh. v. Chr. angehörende Festkalender der Kirche Panagía Goryopikô sind indes nicht sehr beweisend; besonders gilt dies von den Stellen aus über römische Ereignisse (Sulla c. 14, Eroberung Athens 86 v. Chr.; Caesar c. 37, Eilmarsch nach Brundusium 48 v. Chr.). Plutarch hatte wohl schwerlich richtige Einsicht in den verworrenen römischen Kalender des 1. Jahrh. v. Chr., und die von ihm in jenen Stellen gemachten Vergleichungen mit den attischen parallelen Monaten beziehen sich wahrscheinlich auf die in der späteren Zeit geltende Lage der römischen Monate zu den griechischen.
hat man auch benützt, um zu einer Ansicht darüber zu kommen, innerhalb welcher Grenzen nach der 1. Hekatombaion sich bewegt haben könnte, indem man die erwähnte Stelle durch Heranziehung einiger Verse des zu ergänzen suchte. Es heißt bei dem letzteren, nachdem er der Zyklen des und gedacht hat (Arat. Prognost. v. 48):1)
, Chronol., S. 232. 233; , Chronol., S. 394.2) Nach
(s. a. a. O.).